Erste-Hilfe-Ecke Jeder kann helfen!

Grundsätze der Ersten Hilfe

Notwendigkeit zur Hilfeleistung


Die ständig wachsenden Unfallgefahren im Haushalt, im Betrieb und im Straßenverkehr und wo sonst auch immer, machen es notwendig, dass möglichst viele Menschen in Erster Hilfe ausgebildet werden.
Bei Unglücksfällen oder Not Hilfe zu leisten, ist zunächst eine sittliche Pflicht, denn wer bei einem Unfall erwartet, dass ihm schnell und sachgemäß von seinen Mitmenschen geholfen wird, sollte selbst in der Lage sein, anderen zu helfen

Die Hilfeleistung ist aber auch eine rechtliche Pflicht

Aus §34 der Straßenverkehrsordnung: Nach einem Verkehrsunfall hat der Beteiligte sofort zu halten, sich über die Unfallfolgen zu vergewissern, den Verkehr zu sichern und den Verletzten zu helfen.

§323c des Strafgesetzbuches: Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr oder ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Erwartungen an den Ersthelfer

Der Ersthelfer soll...

    - erkennen, was geschehen ist
    - überlegen, welche Gefahr droht
    - zielstrebig handeln
    - den Verletzten vor zusätzlichen Schäden bewahren
    - lebensrettende Maßnahmen durchführen
    - eine Meldung veranlassen
    - Schmerzen durch sachgerechte Lagerung oder andere Maßnahmen lindern
    - den Verletzten betreuen, trösten und Zuversicht ausstrahlen
Der Ersthelfer soll nicht...

    - tiefere Diagnosen stellen
    - Maßnahmen durchführen, die Ärzten und Rettungsdienst vorbehalten sind
    - über die Erste Hilfe hinaus, den Verletzten behandeln

Die Rettungskette


Die Rettungskette

Die Reihenfolge der Hilfeleistungen können als die Glieder einer Kette angesehen werden.
Jede Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied, darum gilt es, die ersten drei Glieder, die in die Verantwortung des Ersthelfers fallen, so stark wie möglich zu machen. Die Hilfsorganisationen und die Krankenhäuser arbeiten ständig daran, dass die letzten beiden Glieder auf der Welt ihresgleichen suchen!

Was ist ein Notfall?

Bevor man einem Menschen im Notfall versucht beizustehen, muß man sich darüber klar werden, was ein Notfall eigentlich ist.
Was ist ein Notfall?

Schema für das Auffinden einer Person

Die Durchführung der Maßnahmen der Ersten Hilfe, durch den Ersthelfer, laufen immer nach gleichem, unten stehenden Schema ab.
Dies ist eine verweissensitive Grafik, durch klicken auf die gelben oder roten Kästchen erhalten Sie nähere Informationen zum Inhalt.

Der korrekte Notruf

Für einen Verletzten, kann ein qualifizierter Notruf, das Leben bedeuten. Deshalb ist es wichtig, daß hier so wenig Fehler, wie möglich, gemacht werden.
Die Rettungsleitstellen disponieren den Rettungsdienst, zunächst aufgrund der eingegangenen Notrufe. Durch möglichst genaue Beschreibung, der Verletzungen/Krankheiten kann der Disponent, welcher den Notruf entgegen nimmt, entscheiden, welche Rettungsmittel zum gemeldeten Einsatz geschickt werden. Ist ein Notarzt nötig? Muß gar ein Rettungshubschrauber geschickt werden? Reicht ein Rettungswagen? Müssen, aufgrund der Schadenslage, gar noch weitere Kräfte alarmiert werden(Feuerwehr, THW)? All diese Fragen, beantwortet sich die Rettungsleitstelle zunächst aus einem einfachen Anruf. Dabei sollten, für den Ersthelfer, Melder die fünf W´s im Mittelpunkt stehen.

    - Wo geschah es?
    - Was geschah?
    - Wieviele Verletzte?
    - Welche Arten von Verletzungen?
    - Warten auf Rückfragen!
Ein möglichst schneller, genauer Notruf gewährleistet, dass das richtige Rettungsmittel, in angemessener Zeit den Ersthelfer von seiner Verantwortung entbindet. Mit einem guten Notruf erleichtern sie sich also selbst ihre Arbeit! Niemand erwartet allerdings von ihnen, dass sie die Diagnosen eines Arztes stellen.

Meldemittel

Es gibt viele Möglichkeiten einen Notruf abzusetzen.

- Telefon
Das einfachste, schnellste und am weitesten verbreitete Meldemittel ist das Telefon. Hier sollten Sie allerdings die Notrufnummer immer im Kopf haben! Leider gibt es in der Bundesrepublik keine einheitliche Notrufnummer. In Bayern ist seit kurzem die Rufnummer 19 222 landesweit ohne Vorwahl erreichbar, in anderen Bundesländern gilt die 112 oder ebenfalls die 19 222. Informieren sie sich, welche Nummer in ihrem Bundesland gilt! In öffentlichen Telefonzellen sind die Notrufnummern gebührenfrei erreichbar! Denken sie an die vielen Handy´s, die seit einiger Zeit auf dem Markt sind, auch bei ihnen können die Notrufnummern gebührenfrei gerufen werden.

- Funk
In den meisten öffentlichen Verkehrsmittel und auch in allen Taxen sind Funkgeräte installiert, über die Notrufe abgesetzt werden können.

- Notrufsäulen
Auf der Autobahn und vielen anderen Überlandstraßen stehen in regelmäßigen Abständen Notrufsäulen, die direkt mit der Rettungsleitstelle verbunden sind. Die Richtung der nächsten Säule können sie einem kleinen Pfeil auf den Leitpfosten entnehmen.
Notrufsäule

Absichern der Unfallstelle

Im Falle eines Verkehrsunfalles, hat der Ersthelfer als erstes dafür zu sorgen, daß die Unfallstelle abgesichert wird.
Niemanden ist damit gedient, wenn der nachfolgende Verkehr, auch noch in den Unfall kracht und damit die Verletzungen bereits Verletzter verschlimmert, bisher Unverletzte verletzt oder gar den Ersthelfer verletzt!
Zum absichern der Unfallstelle treffen sie bitte folgende Maßnahmen:
    - Schalten sie ihr Fahrtlicht und ihre Warnblinkanlage ein.
    - Laufen sie dem in gleicher Richtung fließenden Verkehr auf dem äußersten rechten Fahrbahnrand entgegen.
    - Fordern sie beim Entgegenlaufen den laufenden Verkehr durch Auf- und Abwärtsbewegungen mit ihrem Arm zum Langsamfahren auf. In der Dunkelheit benutzen sie hierfür, falls vorhanden, eine Taschenlampe.
    - Bitten sie weitere Verkehrsteilnehmer um Hilfe
    - Stellen sie ihr Warndreieck in ausreichender Entfernung ca. 70 cm vom Fahrbahnrand auf die rechte Spur der Fahrbahn. Einige PKW Fahrer besitzen blinkende Warnlampen, LKW´s sind verpflichtet solche mit sich zu führen, stellen sie diese zusätzlich zum Warndreieck auf.
    - Sichern sie nötigenfalls die Unfallstelle in entgegengesetzter Fahrtrichtung genauso.
    - Warndreiecke und Warnleuchten gehören vor eine eventuelle Kurve oder Bergkuppe.
    In der Dunkelheit kann das Fahrtlicht des eigenen Wagens die Unfallstelle ausleuchten. LKW´s müssen reflektierende Warnwesten mit sich führen, benutzen sie sie.

Rettung aus dem Kfz

Bei einem Verkehrsunfall ist notwendig Verletzte aus den verunfallten Fahrzeugen zu bringen. Dies erleichtert einerseits die Diagnose und andererseits die Maßnahmen der Ersten Hilfe. Außerdem kann man sich nie sicher sein, ob sich ein verunfalltes Fahrzeug nicht doch noch entzündet.
Das Retten aus einem Fahrzeug sollte vom Ersthelfer nur dann versucht werden, wenn sich die Türen des Fahrzeuges öffnen lassen. Alle anderen Rettungsversuche, wie z.B. herausnehmen oder zertrümmern der Scheiben oder ähnliches, sind technische Hilfeleistungen die den dafür ausgebildeten Spezialisten, (z.B. den Feuerwehren), die das dafür notwendige Fachwissen und Material besitzen.
Beim Retten einer Person gehen sie folgendermaßen vor:
- Öffnen sie die Türe
- Beugen sie den Oberkörper der verletzten Person über das Lenkrad oder Armaturenbrett.
- Umgreifen sie den Sitzenden in Sitzflächenhöhe von hinten
- Packen sie seine Kleidung in Hüfthöhe an der ihnen abgewandten Seite des Verletzten.
- Ziehen sie den Verletzten mit einer kräftigen Bewegung zu sich heran
- Stehen sie auf.
- Greifen sie mit beiden Händen von hinten unter den Achseln des Verletzten durch und greifen sich einen Unterarm den sie waagerecht über den Brustkorb des Verletzten legen. Greifen sie den Unterarm von oben und legen sie dabei nicht ihre Daumen zwischen den Brustkorb und den Unterarm des Verletzten.
- Richten sie sich im Kreuz auf und entfernen sich, mit dem Verletzten, rückwärts vom Fahrzeug. Es ist vorteilhaft, wenn dabei ein zweiter Helfer die Füße des Verletzten aus dem Wagen hebt.

Gefährliche Güter


Viele LKW´s auf unseren Straßen transportieren gefährliche Güter, bei einem Notruf ist dies für die Rettungsmaßnahmen ein entscheidender Faktor.

Falls sie zu einem Unfall mit einem solchen Gefahrguttransporter kommen oder selbst verwickelt sind, halten sie sich von solchen Stoffen fern. Es gibt Stoffe die giftige Gase absondern, deren Einatmen bis zum Tod führen kann. Selbst für Spezialisten ist es schwierig festzustellen, um welchen Stoff und welche Gefahren gegeben sind.


Gefahrguttransporter sind mit orangen Warntafeln versehen, melden sie die Zahlenreihen bei ihrem Notruf der Leitstelle.

Lebensrettender Handgriff


Stellen sie als Ersthelfer bei einem Verletzten einen Atemstillstand fest, so muß ihre erste Aktion der lebensrettende Handgriff sein.

MARKE:
Ohne Atmung => Kein Sauerstoff
Ohne Sauerstoff => Keine Hirntätigkeit
Ohne Hirntätigkeit => Kein LEBEN

- Der Verletzte befindet sich in Rückenlage
- Knien sie sich seitlich neben den Kopf des Verletzten
- Legen sie eine Hand an den Stirnansatz und die andere Hand an das Kinn des Verletzten.
- Die Hand am Kinn drückt die Unterlippe gegen die Oberlippe und verschließt auf diese Weise den Mund des Verletzten.
- Beide Hände wenden den Kopf stark nackenwärts und halten in so
Durch diese Maßnahme werden Unterkiefer und Zungengrund angehoben und nach vorne geschoben, sie geben die Atemwege wieder frei. In vielen Fällen bewirkt schon dieser Griff ein wiedereinsetzten einer regelrechten Atmung. Wieder in Gang gekommene Atmung ist sicht- und hörbar! Sollte die Atmung nicht in Gang kommen, so ist nach dem Schema des Auffindens einer Person weiter zu verfahren.

Atmung



Funktion der Atmung



Unter Atmung versteht man den Transport von Sauerstoff zu den Körperzellen und den Abtransport von Kohlendioxid, sowie die Verbrennungsvorgänge, die mit Hilfe des Sauerstoffs in den Zellen ablaufen. Die Atemluft besteht, im Groben, aus folgenden Bestandteilen:

Bestandteil Anteil in Einatemluft Anteil in Ausatemluft
Stickstoff 78% 78%
Edelgase 1% 1%
Sauerstoff 21% ca. 17%
Kohlendioxid 0% 4%


Bei genauer Analyse dieser Tabelle stellt man fest, daß es keineswegs notwendig ist, bei einer Atemspende Frischluft in den Betroffenen zu blasen. Denn in der Ausatemluft befindet sich mit einem Anteil von 17%, noch ausreichend Sauerstoff für den Betroffenen. Dies hat zur Folge, daß der Atemspender ganz normal weiteratmen kann.
Als Normalwerte für Atemzüge pro Minute; gelten für die genannten Personengruppen im Ruhezustand:

Personengruppe Atemzüge
Säugling 40/Min.
Kleinkind 30/Min.
Kind 25/Min.
Jugendliche 20/Min.
Erwachsene 16-18/Min.

Der Atemrhythmus wird durch den Sauerstoffbedarf bestimmt, d.h. bei Anstrengung wird schneller geatmet. Erwachsene atmen zwar langsamer als Kinder, jedoch atmen sie pro Atemzug ein größeres Volumen (Erwachsene 500-1200ml; Säuglinge 15-20ml). Richtiges dosieren des Atemvolumens lernen sie im praktischen Unterricht eines Erste Hilfe Kurses.

Feststellen der Atmung




Bei bewußtlosen Personen ist sofort die Atmung zu kontrollieren, da Bewußtlosigkeit oftmals mit Atemstillstand einhergeht.

Atemstillstand führt zu Sauerstoffmangel, Sauerstoffmangel führt zu Hirnschäden, schwere Hirnschäden führen unweigerlich zum Tod. Deshalb ist schnelles, zielstrebiges Arbeiten für den Ersthelfer oberstes Gebot.


Folgendes Vorgehen ist dabei zweckmäßig:
- Machen sie die Atemwege frei, verwenden sie hierfür zunächst den lebensrettenden Handgriff und kontrollieren sie dann den Mund- und Rachenraum nach Fremdkörpern, die sie gegebenfalls entfernen.
- Öffnen sie jetzt den Mund leicht und legen ihren Kopf mit der Wange über Mund und Nase des Betroffenen.
- Zusätzlich können sie noch ihre Hand in die Magengrube des Betroffenen legen.
- Wenn sie weder mit ihrer Hand Atembewegungen fühlen, noch mit ihrem Ohr Atemgeräusche hören, noch mit den Augen Atembewegungen sehen, liegt eindeutig ein Atemstillstand vor.
- Das weitere Vorgehen richtet sich nach dem Schema Auffinden einer Person

Atemspende bei Jugendlichen und Erwachsenen


Wenn bei einem Verunglückten ein Atemstillstand festgestellt wird ist unverzüglich mit der Atemspende zu beginnen.

Ein Atemstillstand geht oft mit Kreislaufstillstand einher, deshalb ist der Kreislauf des Betroffenen ständig zu kontrollieren.

Es gibt zwei Formen der Atemspende ohne Hilfsmittel, die Mund-zu-Nase- und die Mund-zu-Mund-Beatmung. Bei der Mund-zu-Mund-Beatmung kann Luft über die Speiseröhre in den Magen gelangen. Dieses kann plötzliches Erbrechen mit nachfolgender Erstickungsgefahr auslösen. Deshalb ist die Mund-zu-Nase-Beatmung der Mund-zu-Mund-Beatmung in der Regel vorzuziehen.

Mund-zu-Nase-Beatmung

Der Kopf des Betroffenen ist nach dem lebensrettenden Handgriff noch überstreckt und die Atemwege wurden, soweit sichtbar, kontrolliert, dabei etwaige Fremdkörper aus Mund- und Rachenraum entfernt. Mit dem Daumen, der Hand die den Kopf am Unterkiefer hält, ist die Unterlippe des Betroffenen gegen die Oberlippe zu pressen, damit der Mund geschlossen ist. Selbst Luft einatmen und den weit geöffneten Mund dem Verletzten um die Nase herum fest aufsetzen, damit keine Luft entweichen kann. Die eingeatmete Luft vorsichtig in die Atemwege einblasen.
Nach jeder Beatmung wendet der Helfer seinen Kopf zur Seite, so kann er einerseits Frischluft für die nächste Beatmung einatmen und kann andererseits den Betroffenen genau beobachten, sind Atembewegungen zu sehen?, wird eingeblasene Luft ausgeatmet?
Bei der Beatmung die normalen Frequenzen für den Betroffenen genau einhalten. Besteht der Eindruck, daß die Luft nicht in die Lunge gelangt, sind oft die Atemwege nicht frei. Es ist dann der Mund-Rachenraum nochmals nach Fremdkörpern zu kontrollieren. Manchmal ist auch der Hals nicht weit genug überstreckt, und eine Korrektur -nochmaliges Überstrecken des Halses- führt zum Erfolg.
Ist die Nase verletzt oder bei der Beatmung nicht durchlässig, muß ausnahmsweise mit der Mund-zu-Mund-Beatmung weiter gemacht werden.

Mund-zu-Mund-Beatmung

Der Hals des Betroffenen bleibt überstreckt. Mit Daumen und Zeigefinger der auf der Stirn liegenden Hand wir die Nase verschlossen. Der Mund des Betroffenen wird leicht geöffnet. Der eigene Mund wird nach dem Einatmen fest über den Mund des Betroffenen gelegt und dann vorsichtigt beatmet. Ansonsten gibt es zwischen Mund-zu-Mund und Mund-zu-Nase-Technik keine Unterschiede.

Die Beatmung von Kleinkindern und Säuglingen erfordert eine andere Technik. Beachten Sie bitte, ohne die praktische Übung dieser Beatmungstechniken, sind diese Hinweise wertlos, sie MÜSSEN diese lebensrettenden Maßnahmen selbst an Phantomen unter fachkundiger Anleitung geübt haben. Auch die Sanitäter üben diese Techniken mindestens 1 mal pro Jahr.

Atemspende bei Kindern und Säuglingen


Bei Kleinkindern und Säuglingen ist bei der Atemspende anders vorzugehen, als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Sie haben ein kleineres Lungenvolumen, dafür jedoch eine wesentlich größere Atemfrequenz

Säuglinge Bei Säuglingen wird der Hals nur leicht überstreckt, die Nase bildet den höchsten Punkt des Körpers. Dies kann man erreichen, indem man unter die Schulterblätter des Kleinen ein Buch oder einige Windeln legt. Der Helfer setzt den Mund auf Nase und Mund des Kindes und beatmet vorsichtig mit einer Frequenz von ca. 40 Zügen pro Minute. Das Lungenvolumen ist wesentlicher geringer als das eines Erwachsenen. Daher ist das Beatmungsvolumen dem Lungenvolumen des Säuglings anzupassen, meist reicht schon die Luft die sich im Mund- und Rachenraum des Helfers befindet.

Kleinkinder
Kleinkinder werde mit einer Frequenz von ca 30 Atemzügen pro Minute beatmet. Das Atemvolumen wird entsprechend angepasst. Die Technik der Atemspende entspricht der Beatmung eines Erwachsenen.

Achtung!
Auch hier gilt: Üben sie diese Maßnahme in einem Erste Hilfe Kurs selbst an Phantomen, nur so können Sie ein Gefühl für diese Technik bekommen.
Es gibt auch spezielle Kurse in Erster Hilfe am Kind, die Hilfsorganisationen sagen Ihnen wo und wann.

Atemnot


Atemnot bedeutet, der Betroffene atmet zwar weitgehend ausreichend, er ist daher in der Regel auch bei Bewußtsein, aber die Atmung ist sehr anstrengend, oft unter Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (z.B. halbsitzend mit nach hinten aufgestützten Armen und hochziehen des Schultergürtels). Der Betroffene ist unruhig und hat Angst. Man hört Atemnebengeräusche wie Pfeifen, Schlürfen oder Röcheln. Ursachenbedingt können Schmerzen beim Atmen auftreten. Ist die Lunge verletzt, kann der Betroffene u.U. helles schaumiges Blut aushusten und man beobachtet eine deutliche Verstärkung vorhandener Schockanzeichen.

Die Gefahr besteht in einer Verschlechterung des Zustandes bis hin zum Atemstillstand, sowie eine verstärkte Neigung zum Schock.

Grundsätzlich lagert man den Betroffenen nach dessen Wunsch. Bei drohender Gefahr kann man ihn wie im Bild gezeigt umlagern.


Natürlich ist ein geeigneter Notruf abzusetzen. Der Betroffene sollte sich hinsetzen, sich dabei mit den Armen nach hinten abstützen, und sich an einem geeignetem Gegenstand anlehnen. Bei offenen Brustkorbverletzungen, sind diese sofort mit sterilem Material abzudecken.

Besondere Verletzungen

Fremdkörper in Luft-/Speiseröhre


Fremdkörper in der Luftröhre
In die Luftröhre geratene Fremdkörper bewirken beim Betroffenen starken Hustenreiz und, falls der Fremdkörper festsitzt, ein ziehendes und pfeifendes Atemgeräusch.

Fremdkörper in der Speiseröhre
Falls der Fremdkörper in der Speiseröhre sitzt, bewirkt er Schluckbeschwerden und Schmerzen.

In beiden Fällen droht dem Betroffen der Tod durch Ersticken, deshalb muß der Fremdkörper umgehend entfernt werden.



Fremdkörper in der Luftröhre
Bei hängenden Oberkörper kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter zur Auslösung von Hustenstößen, die den Fremdkörper wieder herausbefördern.

Fremdkörper in der Speiseröhre
Den Betroffenen zum Würgen und Erbrechen reizen, damit der Fremdkörper wieder nach oben befördert wird.
In beiden Fällen gilt, bei Erfolglosigkeit: Notruf

Nach Möglichkeit ein Doppel des Fremdkörpers für das Krankenhaus mitgeben, falls bekannt ist, was verschluckt wurde. (z. B. Teil vom Spielzeug)

Übersicht Vergiftungen

Es gibt eine Vielzahl von Stoffen die den Menschen infolge einer Vergiftung schädigen können. Sie gelangen auf verschiedenen Aufnahmewegen in den Körper. Es gibt Anzeichen, Gefahren und Maßnahmen die für alle Arten von Vergiftungen gelten, andere beziehen sich speziell auf die Art des Giftes.
Dies ist eine verweissensitive Grafik, bei der sie über den jeweils genannten Bereich weitere Informationen bekommen.


Vergiftungen allgemein


Übelkeit, Erbrechen, Durchfall - Plötzlich auftretende, krampfartige Schmerzen im Bauch - Kopfschmerzen, Schwindelgefühl - Bewußtseinseintrübung bis zur Bewußtlosigkeit - Atemstörungen bis zum Atemstillstand - Beschleunigung oder Verlangsamung des Pulses - Erregungszustände - Auffinden von entsprechenden Behältnissen (Medikamentenpackungen, Giftreste) - Hinweise von Augenzeugen


Schock - Bewußtlosigkeit - Atemstillstand - Kreislaufstillstand - Spätschäden z.B. Hirn- , Leber-, Nierenschäden


- Ständig Puls und Atmung kontrollieren; Schema Auffinden einer Person beachten
- Bei Schock - Schockbekämpfung
- Notruf
- zusätzlich Informationszentrale für Vergiftungen anrufen
- Giftreste, Behältnisse, Verpackungen, Erbrochenes und evtl. abgegangenen Stuhl und Urin mit in Krankenhaus geben
- Beim Erbrechen behilflich sein, nicht das Erbrechen herbeiführen

Vergiftungen über den Magen-/Darmtrakt

Neben den allgemeinen Hinweisen für Vergiftungen gilt bei den genannten Giftstoffen das Folgende. Die Erkennungsmerkmale können, müssen jedoch nicht, zusätzlich auftreten.


Haushalts- und Industriechemikalien Schaumbildung durch Wasch- und Reinigungsmittel - Rauschzustände - Verätzungen im Mundbereich mit starken Schmerzen und Schluckbeschwerden
Pflanzen, Beeren und Pilze Oft erst nach mehreren Stunden (bis zu 24 Std.) Verwirrtheit - Krämpfe - Starker Brechdurchfall - Gesichtsröte - Rauschzustände
Pflanzschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel Vermehrter Speichelfluß - Schaum vor dem Mund (häufig blau gefärbt) - Krämpfe, Lähmungen
Verdorbene Lebensmittel Brechdurchfall
Rauschmittel Achtung: Festgestellter Alkoholgeruch darf grundsätzlich nicht zur Feststellung führen, daß es sich "nur" um einen Betrunkenen handelt, auch hier muß nach Verletzungen geforscht und an akute Erkrankungen gedacht werden


Haushalts- und Industriechemilalien Durchbruch von Speiseröhre und Magden nach Verätzung - Ersticken durch rasches Anschwellen der oberen Atemwege infolge Verätzung
Pflanzschutz- und Schädlingsbekempfungsmittel Eigengefährdung des Ersthelfers durch Kontaktgift
Verdorbene Lebensmittel Flüssigkeitsverlust (Dehydrierung) durch Brechdurchfall, besonders bei Kindern.


Haushalts- und Industriechemilalien Niemals zum Erbrechen bringen - Reichlich Flüssigkeit, z.B. Leitungswasser oder Tee in kleinen Schlucken, trinken lassen
Pflanzschutz- und Schädlingsbekempfungsmittel Achtung bei Atemstillstand, Beatmung nur mit Geräten durch Fachpersonal
Verdorbene Lebensmittel Bei Erregungszuständen beruhigenden Einfluß nehmen.


Hier gilt allerdings, Ihre Möglichkeiten sind stark begrenzt, führen Sie den Patienten so schnell als möglich Rettungsdienst oder Krankenhaus zu.

Vergiftungen über Haut und Atemwege

Neben den allgemeinen Hinweisen für Vergiftungen gilt bei den genannten Giftstoffen das Folgende. Die Erkennungsmerkmale können, müssen jedoch nicht, zusätzlich auftreten.
Kohlenmonoxid Kohlenmonoxid ist enthalten in den Auspuffgasen von Motoren und in Rauch; es entsteht auch durch ungenügende Verbrennung bei schlecht ziehenden Öfen. Kohlenmonoxid ist geruchlos und leichter als Luft! Kohlenmonxid-Luftgemische sind hochexplosiv. Kohlenmonoxid wirkt in geschlossenen Räumen lebensgefährlich, da hier rasch kritische Konzentrationen entstehen können. Kohlenmonoxid verbindet sich mit den roten Blutkörperchen und blockiert so die Sauerstoffaufnahme.
Kohlendioxid Kohlendioxid (CO2) tritt auf in Klärgruben, Gärkellern, Futtersilos und Brunnenschächten. Kohlendioxid ist vom Geruch her kaum wahrnehmbar und nicht explosiv. Kohlendioxid ist schwerer als Luft und bildet - wenn es sich in Räumen sammelt - einen unsichtbaren "See".
Reizstoffe Reizstoffe sind Stoffe, die auf die Schleimhäute der Atemwege, auf die Augen und die Haut reizend, bzw. ätzend wirken. Z.B. Chlorgas, Lackdämpfe, Verdünnungsmittel, Spezialkleber.


Kohlenmonoxid Vorfinden des Verunglückten in einem geschlossen Raum - Krämpfe - Personen mit Suizidabsicht
Kohlendioxid Benommenheit wenn ein Mensch in Mischzone gerät - Blaue Lippen - Ersticken in einer Zeit von 3 bis höchstens 5 Minuten nach dem Eintauchen in den Kohlendioxidsee - Mitunter Krämpfe
Reizstoffe Reizhusten mit zunehmender Atemnot - Augenschmerzen evtl. Rötung und Tränenfluß - Rötung und Schmerzen auf der Haut.


Kohlenmonoxid Tod durch Sauerstoffmangel - Verletzungen oder Tod durch Explosionen - Eigengefährdung des Helfers bei unsachgemäßen Rettungsversuchen.
Kohlendioxid Tod durch Ersticken
Reizstoffe Oberflächliche aber nachhaltige Störung der Atemfunktion durch Reizhusten - Tod durch Sauerstoffmangel bei Verbleib in der Gefahrenzone - U.U. erst nach Stunden Atembeschwerden - Möglicherweise noch nach Stunden Tod durch zunehmende Atemstörung


Kohlenmonoxid 1. Schutzverhalten:
- Atem anhalten
- Sofort für Frischluft sorgen
- Wegen der Explosionsgefahr kein offenes Feuer oder einschalten elektrischer Geräte, auch kein Telefon!
2. Rettung:
- Ein zweiter Helfer übernimmt die Sicherung
- In Frischluft einatmen
- Wenn möglich Gasquelle schließen
- Den Vergifteten an die frische Luft retten, z. B. mit dem Rautek Rettungsgriff
3. Erste Hilfe
- Bei Atemstillstand: Atemspende
- Seitenlagerung wegen bestehender Brechneigung
- Notruf
Kohlendioxid 1. Schutzverhalten
Keine eigenen Rettungsversuche, per Notruf die Feuerwehr alarmieren.
2. Rettung
Nur durch Fachpersonal mit Atemschutz.
3. Erste Hilfe
- Bei Atemstillstand: Atemspende
- Seitenlagerung wegen bestehender Brechneigung
- Noruf
Reizstoffe - Retten aus dem Gefahrenbereich in die frische Luft.
- Notruf
- benetzte Kleidung entfernen, am besten komplett entkleiden, jedoch Körperwärme durch Decken etc. erhalten
- Absolute Ruhe, auch noch nach wiedergekehrtem Wohlbefinden
- Bei Augenreizung, langanhaltendes Spülen der Augen mit fließendem Wasser, solange wie möglich


Amputationsverletzungen

Von Amputationsverletzungen spricht man immer, wenn dem Betroffenen durch Gewalteinwirkung ein Körperteil abgetrennt wurde. Da diese abgetrennten Körperteile (Amputate) heute häufig durch chirurgische Operationen wieder angenäht (replantiert) werden können, ist es notwendig diese sicher zu stellen.

Bei einer Abtrennung (Amputation) ist zunächst die Wunde zu versorgen, z.B. mit einem Druckverband, danach sind die Maßnahmen zur Schockbekämpfung notwendig. Erst dann wird sich um das Amputat gekümmert:
- Amputat auf keinen Fall säubern oder mit Wasser in Berührung bringen.
- Amputat in ein steriles, zumindest jedoch sauberes, Tuch wickeln und in eine Plastiktüte geben
- Der Plastikbeutel mit dem Amputat wird dann in einen zweiten Beutel der zur Kühlung mit Wasser und Eis gefüllt ist gehängt und mit dem Patienten in die Klinik gegeben


Bewußtsein


Kontrolle des Bewußtseins

Erkennen

Wenn sie im Falle eines Unglücksfalles auf einen Verletzten treffen, sollten sie sich zunächst einen Überblick über seine Bewußtseinslage verschaffen.

Gefahr

Höchste Aufmerksamkeit verlangt das Auffinden einer bewußtlosen Person. Die Gründe für eine Bewußtlosigkeit sind vielfältig und sollen hier nicht erläutert werden.

Maßnahmen

Sprechen sie den Betroffenen zunächst an!
Nicht ansprechbar
Rütteln sie am Betroffenen!
Nicht erweckbar
Fügen sie dem Betroffenen leichten Schmerz zu, z.B. durch zwicken in den Arm.
Reagiert nicht auf Schmerzreiz
Diese Kontrollen zeigen eindeutig, der Betroffene ist bewußtlos!
Verfahren sie nun weiter, wie im Schema
Auffinden einer Person gezeigt wird.

 

Stabile Seitenlage

Erkennen

Bewußtlose Personen, bei denen Atmung festgestellt werden konnte, sind unverzüglich in die stabile Seitenlage zu bringen. Dabei spielt es für sie als Ersthelfer keine Rolle, welche anderen Verletzungen der Betroffene sonst noch hat. Auch der Verdacht einer Fraktur der Wirbelsäule muß von ihnen ignoriert werden, die stabile Seitenlage ist ihre Maßnahme, die sofort umgesetzt werden muß!

Gefahr

Bewußtlose Personen neigen zum Erbrechen, wenn der Betroffene sich nicht in der stabilen Seitenlage befindet, besteht die Gefahr, daß er sein Erbrochenes aspiriert (=anatmet) und dabei erstickt. Nachdem sich der Betroffene in der stabilen Seitenlage befindet, besser noch während sie ihn in diese verbringen, ist sofort ein Notruf abzusetzen, bei dem ausdrücklich auf die bewußtlose Person hingewiesen wird.

Maßnahmen

·                     Stellen sie sich neben den Betroffenen

·                     Heben sie den Rumpf des Betroffenen an der Hüfte etwas an und schieben sie den ihnen nahen Arm unter seinen Körper

·                     Stellen sie den Fuß des nahen Beines an das Gesäß

·                     Legen sie den fernen Arm über die Brust des Betroffenen

·                     Fassen sie den Betroffenen an der entfernten Schulter und Hüfte

·                     Ziehen sie ihn nun behutsam zu sich herüber

·                     Ziehen sie den unter dem Körper liegenden Arm, am Ellebogen etwas nach hinten heraus.

·                     Überstrecken sie den Hals und wenden das Gesicht zum Boden.

·                     Schieben sie die Finger des oben liegenden Armes unter die Wange

In dieser Stellung ist ständig Atmung und Kreislauf zu kontrollieren. Bei Ausfall der Atmung ist weiter nach dem Schema Auffinden einer Person weiter vor zu gehen.

 

 
Abnehmen des Helmes

Erkennen

Bewußtlosen Motorradfahrern ist bevor sie in die stabile Seitenlage gebracht werden, unter allen Umständen der Schutzhelm abzunehmen.

Gefahr

Unter dem Helm droht für den Verletzten ein erhöhtes Erstickungsrisiko.

Maßnahmen

Das Abnehmen des Helmes sollte möglichst nur von zwei Helfern durchgeführt werden. Ein Helfer stellt sich über den Kopf des Verletzten, der Andere beugt sich über die Brust des Verletzten.

Die meisten Motorradfahrer benutzen sogenannte Integralhelme mit Scheibenvisier und Kinnschutz. Öffnen sie zunächst das Visier in dem sie die Sichtscheibe nach oben schieben.

Ist der Motorradfahrer Brillenträger, ist nun in jedem Fall erst die Brille zu entfernen. Die Brille kann sonst beim Helmabnehmen zu ernsthaften Gesichtsverletzungen führen.

Während der ganzen Prozedur des Helmabnehmens und dem anschließenden verbringen in die stabile Seitenlage, ist der Kopf des Motorradfahrers leicht auf Zug (Extension) zu halten.

Während der Helfer über dem Verletzten den Kopf mit Helm hält, löst der Andere den Kinnriemen des Helmes.

Aufgrund der unüberschaubaren Vielfalt angebotener Helme und Verschlußsysteme, kann hier keine generelle Anleitung, zum Öffnen gegeben werden. Meist ist jedoch irgendein roter Knopf, Schnapper oder sonstiges vorhanden, was den Kinnriemen öffnet. Sie können auch guten Gewissens den Kinnriemen mit einem Gurtmesser durchschneiden, der Helm muß nach einem Unfall ohnehin weggeworfen werden.

Der Helfer über der Brust, greift nun von unten um die Unterkiefer des Verletzten, so daß sich seine Finger hinten fast berühren und hält den Kopf auf Extension. Der zweite Helfer streift nun den Helm vorsichtig über den Kopf des Verletzten.

Der Kopf des Verletzten wird weiterhin auf leichter Extension gehalten, um einer Verschlimmerung eventueller Halswirbelverletzungen vorzubeugen, der Verletzte ist umgehend in die stabile Seitenlage zu bringen.

Ansonsten gilt weiterhin das Schema Auffinden einer Person.

 

Gehirnerschütterung

Erkennen

Durch äußere Gewalteinwirkung auf den Kopf kann es zu Bewußtlosigkeit kommen, deren Dauer und Tiefe vom jeweiligen Schädigungsgrad abhängt. Eine häufige Folge solcher Gewalteinwirkungen ist die Gehirnerschütterung.
Charakteristisch für eine Gehirnerschütterung ist eine kurzzeitige Bewußtlosigkeit, bei der der Betroffene meist selbst wieder das Bewußtsein erlangt. Oft klagen die Betroffenen über Kopfschmerzen, haben an das Unfallgeschehen und die Zeit kurz davor Erinnerungslücken. Eventuell wird über Übelkeit mit Brechreiz geklagt oder es kommt gar zum Erbrechen.

Gefahr

Auch wenn der Betroffene scheinbar wieder Wohlbefinden erreicht, drohen ihm durch die erlittene Hirnschädigung vier Gefahren:

·                     Hirndruck

·                     erneute Bewußtlosigkeit

·                     Aspiration

·                     Atemstillstand

Maßnahmen

Der Verdacht einer Gehirnerschütterung rechtfertigt in jedem Fall einen sofortigen Notruf. In jedem Fall soll der Betroffene liegen bleiben. Die Entscheidung, ob er aufstehen kann, kann nur von einem Arzt getroffen werden. Diese Entscheidung kann am Unfallort oder im Krankenhaus erfolgen.

 

Schädelverletzungen

Neben der Gehirnerschütterung kann es durch äußere Gewalteinwirkung noch zu einer Reihe von anderen Schädelverletzungen kommen. Da sich die Maßnahmen nahezu gleichen, sind sie hier zusammengefasst.

 

 

 

Gefahr

Bei allen Schädelverletzungen kann es zu einer Verkleinerung des Volumens, das für das Gehirn zur Verfügung steht, kommen, es besteht immer die Gefahr der Aspiration (Anatmung) von Blut und in der Folge von Schock, Atem- und Kreislaufstillstand.


Gehirnprellung/Gehirnquetschung

Erkennen

Durch die Gewalteinwirkung entsteht eine sofortige, unterschiedlich tiefe und unterschiedlich lange Bewußtlosigkeit.

Maßnahmen

Bei ausreichender Atmung ist der Betroffene in die stabile Seitenlage zu bringen. Wärmeverlust vermeiden (zudecken). Gegebenenfalls äußere Verletzungen verbinden.


Schädelbasisbruch

Erkennen

Bewußtlosigkeit; eventuell charakteristische Blutungen aus Nase, Mund und/oder Ohr; eventuell Austritt von Liquor (weiße milchige Flüssigkeit die das Gehirn umspült); nach einiger Zeit können sich Blutergüsse unter einem oder beiden Augen bilden

Maßnahmen

Bei ausreichender Atmung ist der Betroffene in die stabile Seitenlage zu bringen, dabei darauf achten, daß Körperöffnungen aus denen er blutet nach unten zeigen, damit sich durch das austretende Blut keine zusätzlicher Hirndruck aufgebaut wird.


 
 
 
 
Schädelbruch

Erkennen

Analog von Gehirnprellung/Gehirnquetschung, zusätzlich kann bei einem offenen Schädelbruch Gehirnmasse austreten.

Maßnahmen

Analog Gehirnprellung/Gehirnquetschung; Ausgetretene Hirnmasse nicht berühren oder versuchen wieder in den Schädel zu schieben!


Gesichtsverletzungen

Erkennen

Da das Gesicht reichlich durchblutet ist, sind solche Verletzungen meist mit starken Blutungen verbunden. Bei Unter- bzw Oberkieferbrüchen und Nasenbeinbrüchen kann Nasenbluten auftreten.

Maßnahmen

Bringen sie den Betroffenen in die Bauchlage, die Stirn des Betroffenen liegt dabei auf seinen vor dem Kopf verschränkten Armen. So kann das Blut abfließen. Versuchen sie nicht die Blutung, wie bei normalem Nasenbluten (kalter Waschlappen im Nacken etc.) zu stillen. Offene Verletzungen verbinden.


 

 


Brust und Bauchraum

Offene Verletzungen des Brustkorbes

Erkennen</span

Falls sie bei einer offenen Wunde im Bereich des Brustkorbes pfeifende oder schlürfende Geräusche an der Wunde hören oder das austretende Blut "blubbert", ist höchste Eile geboten, sie haben es mit einer Verletzung der Lungen zu tun.

Gefahr</span

Die Lungen fallen beim Eindringen von Luft in sich zusammen, der lebensnotwendige Gasaustausch kann nicht mehr stattfinden, der Patient droht zu ersticken.


Maßnahmen

Sofort die Wunde luftdicht verschließen. Ideal wäre eine sterile Wundauflage, sollten sie eine solche aber nicht zur Hand haben, pressen sie das nächste saugfähige Material auf die Wunde (z.B. das eigene T-Shirt). Erhalten sie den Druck auf die Wunde aufrecht, wenn möglich, ersetzen sie ihr Provisorium durch einen Druckverband.

 

Verletzungen der Brustorgane

Erkennen

Verletzungen der Organe des Brustkorbes sind nicht immer von außen zu erkennen! Der Betroffene leidet im Allgemeinen unter Atemnot, er ringt nach Luft. U.U. hustet er helles schaumiges Blut aus. Er versucht sich aufzurichten, um besser atmen zu können.

Gefahr</span

Durch die Ansammlung von Blut oder Luft wird die Lunge zunehmend eingeengt. Durch Behinderung der Atmung ist der Gasaustausch nicht mehr gewährleistet.

Maßnahmen</span

Ein dringender Notruf und Erleichterung durch eine halbsitzende Stellung des Betroffenen, sind die Maßnahmen des Ersthelfers.

 

Verletzungen im Bauchraum

Durch stumpfe Gewalteinwirkung auf Leib und/oder Rücken entstehen Verletzungen des Bauches und der Bauchorgane, die einen schweren Schock hervorrufen.

Erkennen

Zerrissene evtl. auch blutdurchtränkte Kleidung - Angabe von Schmerzen nach Gewalteinwirkung im Bauchbereich - Schonhaltung - Evtl. hervorquellen von Darmschlingen - Zunehmende, auffallende Verstärkung der Schockanzeichen - Starkes Durstgefühl - U.U. Prellmarken (bei innerer Verletzung)

Gefahr

Verbluten unter den Anzeichen eines Schocks - Infektion durch Austritt von Magen-, Darm- oder Blaseninhalt in die Bauchhöhle oder durch Austreten von Darmschlingen.

Maßnahmen

·                     Notruf

·                     Ggf. Wundabdeckung; Verbandtuch locker über die Wunde legen, vorsichtig befestigen.

·                     Hervorquellende Darmschlingen nicht zurückdrängen

·                     Schockbekämpfung keine Selbstransfusion

·                     Wärme erhalten

·                     Wiederholt Puls und Atmung kontrollieren.

·                     Für Ruhe sorgen

·                     Verbot von Essen, Trinken, Rauchen und Arzneimittel

·                     Lagerung zur Entspannung der Bauchdecke wie abgebildet

Geben Sie sich bei dieser Art von Notfällen keinen Illusionen hin, Ihre Möglichkeiten, dem Patienten zu helfen, sind mehr als stark begrenzt. Der Patient ist so schnell wie möglich intensivmedizinischer Behandlung zuzuführen.

Knochen und Gelenke

Übersicht Gelenkverletzungen

Gelenkverletzungen werden immer durch äußere Gewalteinwirkung ausgelöst.

Durch klicken auf die einzelne Verletzungsart erhalten sie nähere Informationen.

 

Verstauchung

Bei einer Verstauchung (Distorsion) wird das Gelenk durch Gewalteinwirkung vorübergehend aus seiner Position verschoben. Dabei wird die Gelenkkapsel überdehnt. Bänder und Blutgefäße können verletzt werden.

Erkennen

Das Gelenk schwillt an und ist in seiner Beweglichkeit eingeschränkt.

Gefahr

Da von außen eine sichere abschließende Diagnose nicht möglich ist, z.B. ein Knochenbruch nicht ausgeschlossen werden kann, muß in jedem Fall eine Arztbehandlung erfolgen.

Maßnahmen

Das betroffene Gelenk ruhigstellen, nicht mehr belasten, erhöht lagern. Nachhaltige Kühlung mit kalten Umschlägen oder Kühlbeuteln. Kühlung nicht mit Eisspray!

Verrenkung

Bei einer Verrenkung (Luxation) sind Gelenkkopf und Gelenkpfanne durch Gewalteinwirkung verschoben. Meist ist damit eine Verletzung der Bänder (Gelenkkapsel) verbunden.

Erkennbar ist eine deutliche Fehlstellung der Gelenkteile. Der Betroffene hat starke Schmerzen und ist im Verletzungsbereich bewegungsunfähig.

Maßnahmen

Keinesfalls verrenkte Gelenke selbstständig einrenken! Rettungsdienst/Notarzt anfordern. Ruhigstellung in vorgefundener Lage. Ggf. mit kalten Umschlägen oder Kühlbeuteln kühlen. Kühlung nicht mit Eisspray!

 

Knochenbrüche

Knochenbrüche (Frakturen) sind zunächst in geschlossene und offene Brüche zu unterscheiden. Bei einem geschlossenen Bruch befindet sich im Bereich der Verletzung keine sichtbare Wunde. Offene Brüche werden entsprechend ihrer Wunde in drei Schweregrade eingeteilt:

1.                  Einfache Durchspießung ohne schwere Weichteilverletzungen.

2.                  Große Wunde mit Weichteilverletzungen.

3.                  Große Wunde mit ausgedehnten Weichteilverletzung und Schädigung von Nerven und Blutgefäßen.


Erkennen

Allgemeine Anzeichen

·                     Die Beurteilung der Unfallsituation sowie Aussagen von Augenzeugen über den Unfallhergang ergeben insbesondere bei bewußtlosen Verletzten oft Aufschlüsse über mögliche Verletzungen des Bewegungsapparates.

·                     Der Betroffene nimmt eine "Schonhaltung" ein und macht Angaben über Bewegungsunfähigkeit oder Bewegungseinschränkung sowie über Schmerzen im Bruchbereich.

·                     Schwellungen

·                     Fehlstellungen

·                     Abnorme Lagen

·                     Verkürzungen von Körperteilen

·                     sichtbare Knochenteile

Besondere Anzeichen

Besondere Anzeichen sind zusätzliche Erkennungszeichen die zusätzlich zu den allgemeinen Anzeichen zu verstehen sind. Sie treten nicht immer und nicht immer gleichzeitig auf.

Besondere Anzeichen bei Brüchen im Schädelbereich

·                     Wunden (Platzwunden)

·                     Der Betroffene ist bewußtlos

·                     Blutungen aus Nase, Mund und/oder Ohren (Schädelbasisbruch)

·                     Stufenbildung von Ober- und Unterkiefer, verbunden mit starken Blutungen im Gesicht- und Rachenraum, sind Anzeichen für einen Bruch des Gesichtschädels

Besondere Anzeichen bei Verletzungen der Wirbelsäule

·                     Gefühlsstörungen in Armen und/oder Beinen, auch zeitverzögert

·                     Abgang von Stuhl/Urin

·                     Atemstörungen bei Bruch des 1. und 2. Halswirbels

Besondere Anzeichen bei Rippenbrüchen

·                     Starke Schmerzen bei der Atmung

·                     Atemnot

Besondere Anzeichen bei Beckenbrüchen

·                     Volumenmangelschock

Gefahr

Die von außen nicht erkennbare Blutung aus dem Knochen, insbesondere bei Bein- und Beckenbrüchen, führt zum Schock. Offene Frakturen sind stark infektionsgefährdet. Durch die schlechte Kreislaufversorgung und durch Fetteilchen können sich in den Blutbahnen Gerinsel bilden, die in die Lunge gelangen und dort Ursache einer Lungenembolie sein können. Auch an Nieren und Gehirn können Schäden auftreten. Vor allem bei Wirbelsäulenverletzungen können Lähmungen auftreten. Durchblutungsstörungen und Atemstörungen können ebenfalls Folgen einer Fraktur sein.

Maßnahmen

Vorrangig ist die Prüfung der Vitalfunktionen und Durchführung lebensrettender Maßnahmen. Unnötige Bewegungen sind zu vermeiden. Der Verletzte ist zwar nach seine Bewegungsmöglichkeiten zu befragen, keinesfalls sind jedoch Bewegungen herbeizuführen. Ggf. muß die Kleidung des Betroffenen entfernt werden, dabei ist die Schonhaltung zu berücksichtigen. Bei offenen Wunden ist der Wundbereich vorsichtig und locker mit sterilem Verbandsmaterial zu verbinden. Blutungen sind mit einem Verband zu versorgen. Bei geschlossenen Brüchen kann mit kalten Umschlägen oder Kühlbeuteln, nicht jedoch mit Eisspray, gekühlt werden. Ruhigstellung einschließlich beider benachbarter Gelenke. Verletzten zudecken (Wärmehaltung). Ggf.Schockbekämpfung.

 

Ruhigstellung von Knochenbrüche

Sie als Ersthelfer müssen einen Bruch nicht mit irgendwelchen Schienen oder Hilfsmitteln ruhigstellen. Es reicht aus wenn sie den Betroffenen, falls ihm dort keine weitere Gefahr droht, an dem Ort, an dem sie ihn finden, eine bequeme Lage verschaffen. Polstern sie ihn dazu in der Stellung, die sich der Betroffene wünscht, aus. Bei Bewußtlosen ist in jedem Fall die stabile Seitenlage herzustellen, auch wenn sie eine Fraktur der Wirbelsäule vermuten.

 

Ruhigstellung am Arm

Mit dem Armtragetuch können sie alle Brüche im Arm- und Schulterbereich (einschließlich Schlüsselbein) ruhigstellen. Sie benötigen hierfür zwei Dreieckstücher. Fordern sie den Betroffenen auf, den verletzten Arm möglichst selbst ruhig zu halten. Das erste Dreiecktuch mit einem Ende soweit unter dem verletzten Arm hindurchziehen, bis die Spitze am Ellenbogen liegt. Das andere Ende über den Arm zur gegenüberliegenden Schulter führen und seitlich am Hals verknoten. Mit zweiten Tuch den Arm am Körper fixieren.

Kreislauf

Funktion des Herzkreislaufes

Blut ist der Saft, der alle Zellen des Körpers mit allem was sie benötigen versorgt. Das Blut zu den Zellen zu bringen und von dort wieder abzuholen, ist die Aufgabe des Herzkreislaufsystemes.

Mit dem Blut werden Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen gebracht, auf dem Rückweg werden über das Blut Stoffwechselprodukte wie Kohlendioxid und Stoffwechselschlacken über Ausscheidungsorgane wie Lunge oder Nieren entsorgt.

Der gesamte Kreislauf wird durch einen großen Hohlmuskel, dem Herz, aufrecht erhalten. So lange der Mensch lebt, ist es notwendig, daß sein Herz schlägt, denn nur dann wird das Gehirn mit Sauerstoff versorgt. Bereits kurze Ausfallzeiten des Kreislaufes können verherende Folgen für das Gehirn haben.

Ursachen für Störungen des Herz-Kreislaufsystems sind heute all zu oft zivilisationsbedingte Herz- und Kreislauferkrankungen mit Gefäßverengungen und -verschlüssen (z.B. Herzinfarkt). Aber auch Unfälle, z.B. mit massiven Blutungen nach innen oder außen, können den Kreislauf bedrohlich schwächen.

Die schwerste Störung des Kreislaufes ist der plötzliche Herzstillstand. Seine Ursache ist meist ein Herzinfarkt oder z.B. Stromunfälle.

Blutkreislauf

Kreislaufcheck

Ab dem Jahr 2001 wird statt der früher gelehrten Pulskontrolle, die Suche nach allgemeinen Zeichen für eine Kreislauftätigkeit gelehrt. Für Laien ist die Pulskontrolle, nach Ansicht von Experten, eine zu große diagnostische Unsicherheit. style='mso-ansi-language:DE'>.

Erkennen

Bewußtlosen Personen mit Atemstillstand haben oft gleichzeitig einen Herzstillstand, deshalb ist sofort die Kreislauftätigkeit zu kontrollieren.

Gefahr

Wenn das Gehirn aufgrund eines Herzstillstandes 3-4 Minuten ohne Sauerstoff bleibt, treten in der Regel bleibende Schädigungen auf. Zur Rettung des Betroffenen muß sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, die neuerdings CPR (=CardioPulmunale Reanimation) heißt, aber immer noch das gleiche wie früher ist, begonnen werden.

Maßnahmen

Überprüfen Sie, ob der Betroffene eines der folgenden Zeichen zeigt:

·                     Reaktion auf Beatmung

·                     Schlucken

·                     Husten

·                     Bewegungen

Können Sie eine dieser Reaktionen bei dem Betroffene feststellen, so hat der Betroffene keinen Kreislaufstillstand. Fehlen alle diese Merkmale, so können Sie von einem Kreislaufstillstand ausgehen. Dieser Check sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern.

 

Erkennen

Um den richtigen Druckpunkt für die Herz-Lungen-Wiederbelebung zu finden, muß man sich über die Lage des Herzens klar werden.

Das Herz befindet sich etwa in der Mitte des Brustkorbes im Mittelfellraum (Mediastinum). Die Spitze des Herzens ist nach links gerichtet und liegt auf dem Zwerchfell auf. Die Größe entspricht etwa der Faust des betreffenden Menschen, ist aber alters- und leistungsabhängig.

Auffinden des Druckpunktes bei Erwachsenen

Auch das Auffinden des Druckpunktes wurde ein einer Revision der Leitlinien für die Reanimation deutlich vereinfacht. Wenn Sie noch eine Regel mit Abstandsfingern im Kopf haben, so werden Sie jetzt fragen wo die denn sind. Aber keine Sorge, ihr erlehrntes Wissen ist nicht falsch.

Erkennen

Für eine wirkungsvolle Reanimation, ohne den Betroffenen noch weiter zu verletzen ist es notwendig den richtigen Druckpunkt aufzusuchen.

Gefahr

Ein falscher Druckpunkt kann zu Brustbein- und/oder Rippenbrüchen, aber auch Schäden an Organen führen. Bei älteren Menschen sind Rippenbrüche, aufgrund der spröden Knochen, auch bei richtigem Druckpunkt an der Regel und müssen in Kauf genommen werden. Merke: Lieber ein paar gebrochene Rippen, als Tod!

Maßnahmen

Mit den Fingern am Rippenbogen entlangfahren und das Brustbeinende tasten

Legen Sie Ihre Hand auf die untere Hälfte des Brustbeines und drücken dann mit beiden Händen und durchgestreckten Armen

Auffinden des Druckpunktes bei Kindern und Säuglingen

Erkennen

Säuglinge und Kleinkinder haben eine andere Anatomie, wie Erwachsene, deshalb befindet sich der Druckpunkt an einer anderen Stelle.

Gefahr

Ein falscher Druckpunkt kann zu Brustbein- und/oder Rippenbrüchen, aber auch Schäden an Organen führen.

Maßnahmen

Aufsuchen des Druckpunktes bei Säuglingen

Der Druckpunkt befindet sich einen Finger unterhalb der "Brustwarzenlinie" (Mamillarlinie).

Aufsuchen des Druckpunktes bei Kindern

Der Druckpunkt befindet sich zwei Finger breit oberhalb des Brustbeinendes.

HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung, CPR) bei Erwachsenen

Auch hier werden Erste Hilfe Profis wieder über die Neuerung in den Leitlinien zur Reanimation stolpern. Für den Ersthelfer gelten nun gleiche Frequenzen bei der HLW, unabhängig davon, wie viele Helfer helfen und auch die Kontrolle fällt für den Ersthelfer weg.

Erkennen

Erst wenn eindeutig feststeht, daß ein Herzkreislaufstillstand vorliegt, darf mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) begonnen werden.

Gefahr

Nur wenn Bewußtlosigkeit, Atemstillstand und Kreislaufstillstand festgestellt wurden und alle Kriterien erfüllt wurden, d.h. weder Bewußtsein, Atmung, noch Kreislauf wurden wahrgenommen, darf begonnen werden, sonst wird gerade durch das Einleiten der Herz-Lungen-Wiederbelebung ein Herzkreislaufstillstand provoziert.

Auf jeden Fall, muß durch einen geeigneten Notruf ein Notarzt hinzugerufen werden. Dabei unmißverständlich auf den Herzkreislaufstillstand hinweisen!

Maßnahmen

Bevor mit Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden kann, muß sich der Betroffene auf auf einer ebenen, harten Unterlage in Rückenlage befinden. Machen Sie eine Herzdruckmassage im Bett, komprimieren Sie die Matratze und nicht den Brustkorb des Betroffenen!

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung ist eine Kombination aus Atemspende und Herzdruckmassage. Für die Herzdruckmassage muß zunächst der richtige Druckpunkt aufgesucht werden. Mit gestreckten Armen wird nun das Brustbein, durch Gewichtsverlagerung des Oberkörpers, senkrecht etwa 4-5 cm tief in einer Frequenz von min. 80, max 100 Kompressionen pro Minute eingedrückt. Dabei sollen Druck- und Entlastungsphase etwa gleich lang sein.

 

Herzdruckmassage und Atemspende müssen im Wechsel erfolgen, dabei gilt folgende Regel:

·                     15 mal Herzmassage
Frequenz ca 100 Kompressionen pro Minute

·                     2 mal Beatmung
Bei der Beatmung soll die Druckmassage allenfalls kurz verzögert aber nicht unterbrochen werden! (Volumen 700-1000 ml pro Beatmung)

Da eine CRP körperlich relativ anstrengend ist, ist die Zwei-Helfer Methode in jedem Fall vorzuziehen, bei der Pulskontrolle ist es empfehlenswert die Rollen zu tauschen, d.h. der Helfer welcher beatmet hat übernimmt die Herzdruckmassage und umgekehrt.

Bei der CPR kann es, insbesondere bei älteren Patienten, durchaus passieren, daß eine oder mehrere Rippen brechen, in einem solchen Fall ist der Druckpunkt zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren. Die CPR wird aber in Fall weiter fortgesetzt. Überlegen sie sich, wenn sie der Patient wären, was wäre ihnen lieber ein paar gebrochene Rippen oder tot?

Hier gilt, wie bei allen praktischen Tätigkeiten, nur durch Übung erlangt man Sicherheit und weiß, was im Ernstfall zu tun ist.

 

HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung, CPR) bei Säuglingen und Kleinkindern

Erkennen

Wegen der veränderten anatomischen Lage des Herzens und den altersbedingten Abweichungen von Frequenzen und Drucktiefen erfordert die Reanimation von Säuglingen und Kleinkindern besondere Übung.

Gefahr

Nur durch altergemäße Reanimation ist mit einem Erfolg der Maßnahme zu rechnen.

Maßnahmen

Suchen sie Druckpunkt, entsprechend des Alters des Kindes auf. Bei Säuglingen beträgt die Frequenz der Herzdruckmassage ca. 120-140 /Min, bei Kleinkinder liegt sie bei 100-120/Min.

Es wird auch mit anderen Verhältnissen von Herzdruckmassage zu Beatmung reanimiert.

 

Druckmassage

Beatmung

Säugling

15

3

Kleinkind

5

1

Die Druckmassage wird beim Säugling mit zwei Fingern und bei Kleinkindern mit der flachen Hand durchgeführt.

Da hier die Techniken nur beschrieben werden können, besuchen sie einen Kurs in Erster Hilfe, dort können sie an geeigneten Phantomen unter fachkundiger Anleitung üben.

Übersicht zur Herz-Lungen-Wiederbelebung

Bewusstsein überprüfen
(ansprechen, anfassen)

Bewusstlosigkeit

Jünger als 8 Jahre

Älter als 8 Jahre

baldmöglicher Notruf "phone fast"

sofortiger notruf "phone first"

Atemkontrolle

Atmung nicht vorhanden

Kreislaufcheck

Keine Kreislauffunktion erkennbar

2 effektive Beatmungen

Betroffenen auf harte Unterlage bringen

Oberkörper freimachen

Druckbereich aufsuchen

15 x Herzdruckmassage

2 x Beatmung

Fortführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung im Verhältnis 15:2 (Fortführung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder bis zur Feststellung von Lebenszeichen)


 

Beendigung der Herz-Lungen-Wiederbelebung

Bei Fehlen der Kreislauftätigkeit ist die Reanimation fortzusetzen bis der Notarzt eintrifft, auch beim Eintreffen des Notarztes ist mit der Reanimation fortzufahren, bis der Notarzt oder das Personal des Rettungsdienstes etwas anderes sagen oder die Reanimation selbst übernehmen. Auch wenn die Reanimation bereits über längere Zeit hinweg durchgeführt wurde und sich der Zustand des Betroffenen nicht bessert, so ist doch ein Zustand gewährleistet, der die Grundlage weiterer ärztlicher Maßnahmen sein kann.

Ein Abbrechen der CPR würde das Zusammenbrechen, dieses durch die Reanimation aufrecht erhaltenen, Minimalkreislaufes nach sich ziehen.

Auch wenn Sie den Betroffenen durch die Reanimation verletzt haben, Rippenbruch oder ähnliches, machen sie mit der CPR weiter, ohne darauf Rücksicht zu nehmen. Korrigieren sie aber einen falschen Druckpunkt!

Falls sich das Befinden des Betroffenen bessert und wieder ein Puls getastet werden kann, so ist, bei fehlender Atmung die Atemspende weiter fortzuführen. Erlangt der Betroffene auch wieder eine Eigenatmung, so ist bei weiter bestehender Bewußtlosigkeit, der Betroffene in die stabile Seitenlage zu bringen. Erlangt er auch wieder das Bewußtsein, so ist er auf jeden Fall zum liegenbleiben zu veranlassen. Bis zum Eintreffen des Notarztes ist der Patient genau zu beobachten.

Schock
 
Begriffsklärung

Der Schock ist eine lebensbedrohliche Störung des Kreislaufes. Er beruht auf einem Mißverhältnis zwischem dem im Kreislauf zirkulierenden und dem tatsächlich benötigten Blutvolumen.

Auf gut deutsch, dem Körper fehlt Blut

Durch diese Minderleistung des Kreislaufes wird die Sauerstoffversorgung der Organe und des Gewebes beeinträchtigt.

Drei Ursachen können zu einem Schock führen:

·                     Verminderung des Blutvolumens
(Volumenmangelschock)

·                     Verminderung der Herzleistung
(Kardiogener Schock)

·                     Regulationsstörungen der peripheren Blutgefäße
(z.B. Neurogener Schock, bzw. Vasovagale Synkope)

Man unterscheidet im Verlauf mehrere Schockphasen:

·                     Präschock
Die körpereigene Regulation gleicht die bis dahin leichte Kreislaufschwäche aus, in der Regel merkt man davon gar nichts. Der Patient hat keinerlei Schockanzeichen.

·                     1. Phase
In der ersten Phase des Schocks hat der Patient Schockanzeichen, der Schock kann wirkungsvoll durch körpereigene Maßnahmen und durch einfache Hilfen bekämpft werden.

·                     2. Phase
Schwerer Schock körpereigene Maßnahmen reichen nicht aus, eine medizinische Behandlung ist unumgänglich. Der Patient zeigt schwere Schocksymptomatik.

·                     Irreversibler Schock
Zusammenbruch der Körperfunktionen, der Patient ist nicht mehr oder nur noch mit äußersten intensivmedizinischen Maßnahmen zu retten, dabei können Spät- und Dauerschäden auftreten.

Als allgemeine Schockanzeigen gelten:

·                     Schneller und schwächer werdender, schließlich kaum tastbarer Puls

·                     Fahle Blässe

·                     Kalte Haut

·                     Frieren - Die Hautdurchblutung ist herabgesetzt

·                     Kalter Schweiß auf der Stirn

·                     Auffallende Unruhe

·                     in fortgeschrittenem Stadium des Schocks, zunehmende Teilnahmslosigkeit, weite Pupillen und flache Atmung

 

 

Volumenmangelschock

Der Grund für den Volumenmangelschock, liegt in einer starken Blutung des Körpers nach innen oder außen.

Die kreisende Blutmenge nimmt durch den Blutverlust ab. Das Herz versucht seine Leistung diesem Umstand anzugleichen. Es pumpt die geringere Blutmenge schneller. Das Schneller- und Schwächerwerden des Pulsschlages deutet auf die Verminderung der kreisenden Blutmenge hin. Die Entwicklung des Schocks kann daher am Puls kontrolliert werden. Bei bedrohlichem Blutverlust hilft sich der Organismus zunächst selbst. Er durchblutet die nicht unmittelbar lebenswichtigen Körpergebiete weniger und schließlich nicht mehr. Das sind Arme, Beine und die Haut insgesamt. Hierdurch sind Blässe, Kälte und das Frieren des Verletzten erklärt. Der Blutkreislauf funktioniert schließlich nur noch zwischen Herz, Lungen und Hirn und erhält ein Minimalleben aufrecht. Diesen Zustand nennt man Kreislauf-Zentralisation.

Erkennen

Es treten die allgemeinen Schockanzeichen auf.

Diese Zeichen treten nicht immer gleichzeitig auf, das Bewußtsein bleibt zunächst erhalten.

Gefahr

Die Gefahr des Schockes besteht darin, daß Organe wie Nieren und Lunge, die empfindlich auf Durchblutungs-Störungen reagieren, geschädigt werden (Schockniere/Schocklunge). Auch wenn sich der Schock zunächst nicht so dramatisch und bedrohlich darstellt, befindet sich der Betroffene doch in Lebensgefahr und bedarf dringend medizinischer Hilfe. Ohne rechtzeitige Gegenmaßnahmen kommt es zum Kreislaufzusammenbruch und somit zum Tod.

Maßnahmen

Zunächst gilt es, sofern überhaupt möglich, die Blutung zu stillen.

Natürlich ist umgehend ein Notruf abzusetzen.

Dann ist bei dem Betroffenen eine Selbsttransfusion durchzuführen, hierzu sind die Beine des Betroffenen, wenn sich dieser in Rückenlage befindet, senkrecht in die Höhe zu halten. Danach sollen die Beine erhöht gelagert werden. Schocklage.

Weiterer Wärmeverlust ist zu verhindern, decken sie den Verletzten entsprechend der Jahreszeit zu (Überwärmung ist zu vermeiden)

Sorgen sie für Ruhe, schicken sie Gaffer und Unbeteiligte weg. Nicht lebensrettende Maßnahmen ihrerseits sind zu unterlassen.

Beruhigen sie den Betroffenen, dabei kontrollieren sie ständig Puls, Atmung und Bewußtsein

Selbsttransfusion

Selbsttransfusion

Schocklage

Schocklage

 

   

Cardiogener Schock

Erkennen

Es treten die allgemeinen Schockanzeichen auf.

Daneben können folgende Anzeichen auftreten:

·                     Schmerzen im Brustkorb

·                     Atemnot

·                     Zyanose (Blaue Lippen, Nagelbetten und/oder Ohrläppchen)

·                     gestaute Halsvenen

·                     aufrechte Haltung

·                     rasselnde Atemgeräusche

·                     Übelkeit, Erbrechen

·                     Achtung der Puls kann langsam, schnell oder unregelmäßig sein

Gefahr

Bei einem schweren Herzinfarkt, Rhythmusstörungen, einem Lungenödem oder einer Lungenembolie kann infolge Herzminderleistung ein cardiogener Schock auftreten. Die Herzleistung reicht einfach nicht mehr aus, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Der cardiogene Schock ist schwer zu behandeln und hat im allgemeinen eine schlechte Prognose.

Maßnahmen

·                     Patienten beruhigen

·                     Oberkörper aufrecht keine Schocklage

·                     Kleidung öffnen

·                     Wärme erhalten

·                     Notruf

 

 

Neurogener Schock

Erkennen

Es treten die allgemeinen Schockanzeichen auf.

Daneben können folgende Anzeichen auftreten:

·                     Anzeichen von Querschnittsverletzung oder Schädelhirntrauma

·                     eher langsamer Puls

·                     keine kalte Haut

Gefahr

Bei einer Querschnittsverletzung oder beim Schädelhirntrauma kommt es zur Mitverletzung der gefäßregulierenden Nerven(Sympathikus), so daß eine Weitstellung der Blutgefäße erfolgt, ohne daß der Körper zunächst in üblicher Weise gegenregulieren kann.

Maßnahmen

·                     zunächst möglichst nicht bewegen

·                     keine Schocklage

·                     Wärme erhalten

·                     Notruf

 

Anaphylaktischer Schock

Erkennen

Es treten die allgemeinen Schockanzeichen auf.

Daneben können folgende Anzeichen auftreten:

·                     Vorgeschichte (z.B. Insektenstich)

·                     Juckreiz und Hitzegefühl am ganzen Körper

·                     Hautrötung und Quaddelbildung

·                     Anschwellen der Schleimhäte, z.B. Augenlieder und Atemwege

·                     Atemnot, pfeifendes Geräusch bei der Ausatmung

Gefahr

Ursache ist eine starke Allergie z.B. auf ein intravenös verabreichtes Medikament, Röntgenkontrastmittel, Insektenstich oder ein Nahrungsmittel. Der anaphylaktische Schock führt neben den klassischen Schockanzeichen zu Atemnot wie bei einem Asthmaanfall. Es kommt zur Gefäßweitstellung, zum Übertritt von Flüssigkeit in Haut und Schleimhäute. Er kann sehr dramatisch verlaufen und in kurzer Zeit zu Herz-Kreislaufstillstand führen.

Maßnahmen

·                     Wenn möglich Allergenzufuhr beenden

·                     Beruhigen

·                     Lagerung nach Zustand (Schocklage oder atemerleichternde Oberkörperhochlagerung)

·                     Notruf

Viele Allergiker haben einen Allergiepaß dabei, wenn ein solcher gefunden wird, auf jedem Fall für Notarzt und Rettungsdienst bereit halten. Manche haben auch ein Allergieset mit Medikamenten bei sich, verabreichen sie diese.

 

Septisch-toxischer Schock

Der septisch-toxische Schock tritt im täglichen Leben im Prinzip nicht auf und wird hier nur der Vollständigkeit wegen erwähnt.

Er tritt auf bei einer schweren Sepsis (Infektion), wenn von Krankheitserregern Endotoxine ausgeschüttet werden, welche zu einer Gefäßweitstellung führen. Die Patienten haben hohes Fieber, die Haut ist überwärmt.

 

 

Vasovagale Synkope

Erkennen

Es treten die allgemeinen Schockanzeichen auf.

Daneben können folgende Anzeichen auftreten:

·                     Blässe, Unwohlsein

·                     sinkt zu Boden

·                     Kurzzeitige Bewußtlosigkeit

·                     erwacht nach kurzer Zeit wieder

Gefahr

Die vasovagale Reaktion oder "Ohnmacht" hat eigentlich nichts mit dem Kreislaufschock zu tun. Durch überschießende Reaktion des Parasympathikus wird die Wirkung des Sympathikus gehemmt, es kommt zur Gefäßweitstellung, das Blut versackt in Bauch und Beinen, so daß es zur Minderdurchblutung des Gehirns und damit zur kurzzeitigen Bewußtlosigkeit kommt.

Maßnahmen

·                     Schocklage

·                     wenn nicht nach 2 Minuten erwacht - Notruf

·                     Ruhe

Thermatische Notfälle

 
Verbrennungen und Verbrühungen

Die schmerzhaftesten äußeren Verletzungen sind Verbrennungen. Verbrennungen und Verbrühungen sind durch hohe Temperaturen verursachte schwere Schädigungen der Haut und tieferliegender Gewebeschichten mit nachhaltigen negativen Auswirkungen auf den gesamten Organismus.

Die Ursachen sind vielfältig:

·                     Berührung heißer Gegenstände, Flüssigkeiten, Dämpfe oder Gase

·                     durch offenes Feuer

·                     durch elektrischen Strom, Blitzschlag

·                     Bestrahlung (Sonnenlicht, Höhensonne)

·                     Reibung

Die Schwere der Schädigung richtet sich nach der Temperatur, ihrer Einwirkungsdauer und der Größe der verbrannten Körperfläche.

Erkennen

Verbrennungen und Verbrühungen können durch jeden leicht erkannt werden:

·                     Der Betroffene leidet enorme Schmerzen

·                     Die betroffenen Hautpartien sind zumindest stark gerötet

·                     Blasenbildung

·                     Oft kann auch der Grund der Verletzung noch gefunden werden

Gefahr

Die großen Gefahren bei Verbrennungen und Verbrühungen sind der Schock und die hohe Infektionsgefahr.

Durch ausgedehnte Brandwunden verliert der Körper große Mengen von Gewebeflüssigkeit und Salzen. Dieser Flüssigkeitsverlust führt, ähnlich wie starker Blutverlust, zum Schock. Dabei wirkt der Verbrennungsschmerz verstärkend. Es gelangen viele Keime in die Wunden, dies führt zu starker Narbenbildung. Es entwickelt sich immer die sogenannte Verbrennungskrankheit, die sofortige Krankenhausbehandlung erfordert.

Merke: Je schwerer die Verbrennung, desto schwerer der Schock und desto dringlicher der Fachtransport trotz Schock.

 

Maßnahmen

Maßnahmen

So einfach Verbrennungen und Verbrühungen für den Ersthelfer zu erkennen sind, so einfach sind die Maßnahmen, die er ergreifen soll.

NOTRUF
Bei brennender Kleidung

Das Brennen der Kleidung verursacht starke Schmerzen, davon Betroffene laufen fluchtartig davon. Dies heizt die Flammen nur noch stärker an, deshalb müssen Menschen mit brennender Kleidung aufgehalten werden und deren Kleidung gelöscht werden. Folgendes Vorgehen ist empfehlenswert:

·                     Mit Wasser begießen

·                     Pulverfeuerlöscher können verwendet werden, jedoch nicht auf das Gesicht richten.

·                     Flammen mit Kleidungsstücken oder Decken ersticken

·                     Notfalls den Betroffenen auf dem Boden wälzen

Auf verbrannten Flächen verbliebene Kleidung nicht entfernen.

Bei Verbrühungen

Die durchtränkte Kleidung in jedem Fall, rasch und vorsichtig entfernen.

Bei Verbrennungen und Verbrühungen an Gliedmaßen

Sofort mit reichlich kalten Wasser kühlen (Entweder komplett eintauchen oder unter fließendes Wasser halten) bis Schmerzlinderung eintritt (min. 10-15 Minuten, am besten bis zum Eintreffen des Rettungspersonals).

Verband

Brandwunde keimfrei mit einem Verbandtuch verbinden. Dabei Tuch nur locker auflegen und nur an unbeschädigten Hautteilen befestigen.

AUF KEINEN FALL mit irgendwelchen Hausmittelchen versuchen das Leid zu lindern, Brandblasen dürfen wegen der Infektionsgefahr nicht geöffnet werden. Brandwunden dürfen nicht berührt werden.

 

Hitzeerschöpfung

Hitzerschöpfung entsteht durch große körperliche Anstrengung (Arbeit, Sport) bei großer Hitze und unzureichender Flüssigkeitsaufnahme. Der Körper verliert durch Schwitzen große Mengen Flüssigkeit und Mineralien. Dies führt zu einer extremen Kreislaufbelastung u.U. mit Kreislaufzusammenbruch.

Erkennen

Der Betroffene bricht plötzlich erschöpft und geschwächt zusammen, er sieht sehr blaß aus, fröstelt und hat einen schnellen flachen Puls. Oft ist die Kleidung schweißnaß

Maßnahmen

Den Betroffenen sofort flach lagern und ggf. zudecken. Ist das Bewußtsein erhalten, sofort Flüssigkeit zu trinken geben. Ideal sind sog. "Iso-Drinks", Mineralwasser, Wasser, Tee o.ä. (keine alkoholischen Getränke). Für längere Körperruhe sorgen. Bei Bewußtlosigkeit entsprechende Maßnahmen.

 

Hitzschlag

Ein Hitzschlag beruht auf einem Wärmestau im Körper. Bei feucht-schwüler Witterung, körperlicher Anstregung und unzweckmäßiger Kleidung kann der Körper nicht genügend Wärme durch Schweißbildung nach außen abführen.

Erkennen

Der Betroffene hat trockene, rote und warme Haut, sowie einen hochroten Kopf. Schwindel bis hin zur Bewußtlosigkeit sind möglich.

Maßnahmen

Den Betroffenen an einem kühlen Ort mit erhöhtem Oberkörper lagern und die Kleidung weit öffnen. Den überhitzten Körper langsam kühlen. Hierzu Feuchtigkeit, z.B. mit feuchten Tüchern auf die Haut bringen und durch Luftfächeln verdunsten lassen. Der Körper wird so auf die natürliche Weise gekühlt. Kühle Getränke unterstützen die Maßnahme zusätzlich. Alkohol ist dabei natürlich tabu.

 

Sonnenstich

Der Sonnenstich unterscheidet sich von den vorgenannten Hitzeschäden dadurch, daß nicht der gesamte Körper sondern zunächst nur der Kopf betroffen ist. Wenn die UV-Strahlung der Sonne lange Zeit auf den unbedeckten Kopf oder Nacken einwirken kann, kann eine Reizung der Hirnhäute hervorgerufen werden, und es kommt zum Anschwellen des Gehirns. Besonders Personen mit Glatze, Kleinkinder und Säuglinge sind davon betroffen.

Erkennen

Schwindel, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit und Erbrechen sind Anzeichen für einen Sonnenstich. Der Betroffene hat einen hochroten Kopf, er wird ggf. bewußtlos.

Gefahr

Bei Kleinkindern kann es mit Verzögerung, also u.U. erst einige Stunden später, plötzlich zu hohem Fieber kommen. In diesem Fall ist sofortige Arztbehandlung erforderlich, da sich eine Hirnhautenzündung (Meningitis) entwickeln kann.

Maßnahmen

Betroffene sind sofort im Schatten flach, aber mit erhöhtem Kopf, zu lagern. Den Kopf mit feuchten, kalten Tüchern kühlen.

 

 

Unterkühlungen

Der menschliche Organismus besitzt die Fähigkeit, seine Körpertemperatur auch bei großen Unterschieden zur Umgebungstemperatur konstant bei einem Normalwert von 37 Grad Celsius zu halten. Die Körperoberfläche ist üblicherweise kühler als das Körperinnere. Im Körperkern wird das Blut aufgrund des höheren Stoffwechsels der dort liegenden Organe erwärmt, in der Körperschale wird es durch Wärmeabgabe nach außen abgekühlt.

Eine Unterkühlung entsteht, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen längeren Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion. Typische Situationen hierfür sind Bergunfälle (u.a. Lawinenunglücke), sowie Stürze in kaltes Wasser. Aber auch Verletzte, vor allem mit Schock drohen zu unterkühlen. Alkohol-, Drogeneinfluß und Vergiftungen können die Unterkühlung verstärken. Die Hilfeleistung orientiert sich an dem jeweiligen Unterkühlungsstadium. in dem sich der Betroffene befindet.

Erkennen

1. Stadium (Abwehrstadium)

Die Körpertemperatur ist noch nicht unter 34 Grad Celsius abgesunken. Der Betroffene versucht vermehrt Wärme zu produzieren (z.B. durch Kältezittern). Gleichzeitig wird durch verminderte Druchblutung der Körperberfläche (Arme, Beine, Haut) die Wärmeabgabe verringert, die Haut ist blaß und kalt. Der Betroffene klagt über Schmerzen, vornehmlich an Händen, Füßen und Knien. Atmung und Kreislauf sind zunächst gesteigert, der Betroffene ist bei Bewußtsein und erregt.

2. Stadium (Erschöpfungs-/Lähmungsstadium)

Die Körpertemperatur ist unter 34 Grad abgesunken. Der Betroffene atmet langsamer, die Pulsfrequenz und der Blutdruck sinken. Das Kältezittern ist eingestellt, es tritt Muskelstarre ein. Das Schmerzempfinden läßt nach, der Betroffene wird zunehmend müde und schließlich bewußtlos. Im weiteren können Atem- und Kreislaufstillstand folgen.

Gefahr

1. Stadium (Abwehrstadium)

Alkoholische Getränke sind entgegen weit verbreiteter Meinung strengstens verboten. Alkohol weitet die Blutgefäße und beschleunigt so die Unterkühlung

2. Stadium (Erschöpfungs-/Lähmungsstadium)

In diesem Stadium keine Aufwärmversuche unternehmen. Die Körpertemperatur würde lediglich weiter absinken.

Maßnahmen

1. Stadium (Abwehrstadium)

Betroffene werden an einen warmen Ort gebracht und langsam erwärmt. Dazu nasse, kalte Kleidung entfernen und den Körper in Decken warm einpacken. Warme, insbesondere gut gezuckerte Getränke wie z.B. Tee zu trinken geben. Atmung, Puls und Körpertemperatur beobachten und erneute Kälteeinwirkung vermeiden.

2. Stadium (Erschöpfungs-/Lähmungsstadium)

Bei Bewußtlosigkeit stabile Seitenlage herstellen. Atmung und Kreislauf beobachten und bei Störungen entsprechende Maßnahmen ergreifen. Der Betroffene braucht umgehend klinische Behandlung, nur dort kann eine Wiedererwärmung erfolgen.

 

Erfrierungen

Erfrierungen sind örtliche Schädigungen des Gewebes, durch länger dauernde unzureichende Durchblutung infolge von Kälteeinwirkung. Sie treten meist an Fingern, Zehen, Nase, Ohren und Gesichtsbereichen auf.

Erkennen

Es wird in drei Grade der Erfrierung unterteilt:

·                     1. Grad
Gewebe ist blaurot und schmerzhaft.

·                     2. Grad
Gewebe ist weiß-gelb, meist schon steif, aber noch schmerzempfindlich.

·                     3. Grad
Gewebe ist weiß-grau, kalt, hart und gefühllos.

Die Folgeschäden mit Blasenbildung und absterbenden, schwarzen Gewebe treten erst nach einer Zeit von mehr als 24 Stunden auf.

Gefahr

Erfrierungen 3. Grades nicht bewegen oder erwärmen. Kein Alkohol, Blasen nicht öffnen und Druck auf die Stellen vermeiden.

Maßnahmen

Erfrohrene Körperregionen bei Erfrierungen 1. und 2. Grades durch Bewegung der Gliedmaßen und die eigene Körperwärme erwärmen. Den gesamten Körper mit Kleidung, Decken o.ä. und durch die Gabe warmer gezuckerter Getränke erwärmen. Von Erfrierungen betroffene Personen sind meist auch unterkühlt, deshalb haben die Maßnahmen zu Sicherung der Vitalfunktionen vorrang.

Wunden

Grundlagen

Eine Wunde entsteht durch äußere Einwirkung auf den Körper durch Gewalt, Hitze, Kälte oder chemische Stoffe. Es wird zunächst die Haut, dann das darunterliegende Gewebe mit Muskeln, Sehnen, Nerven und Blutgefäßen verletzt, seltener sind auch Knochen und Organe von der Gewalteinwirkung betroffen.

Durch eine Wunde ist die schützende Funktion der Haut gegenüber Keimen der Außenwelt gestört. Es besteht akute Infektionsgefahr.

Immer sind auch kleinere oder größere Blutgefäße betroffen, so daß es zu Blutungen kommt.

 

Verbote bei Wunden
Bei der Wundversorgung gilt es vier Verbote zu beachten

Wunden nicht berühren!
Tragen sie Schutzhandschuhe und verwenden sie steriles Material.

Maßnahmen

Wunden nicht auswaschen!
Egal was Sie verwenden, sie bringen nur noch mehr Fremdkörper und Keime in die Wunde die sie eigentlich reinigen wollen. Es gibt allerdings eine Ausnahme, bei Tierbissen, bei denen Tollwutverdacht besteht können sie die Wunde mit Seifenwasser (z.B. mit Spülmittel) ausspülen, um den größten Teil der Erreger unschädlich zu machen.

Maßnahmen

Wunden nicht mit Puder, Sprays, Salben oder ähnliches behandeln!
Die Applikation von Arzneimitteln ist Sache des Arztes.

Maßnahmen

Fremdkörper in der Wunde belassen!
Sie würden die Körperöffnung nur noch vergrößern.

Maßnahmen

 

Wundverbände

Erkennen

Wunden sind unplanmäßige Öffnungen des Körpers durch die Keime eindringen können.

Gefahr

Wenn Wunden nicht keimfrei abgedeckt werden, können Keime fast ungehindert in den Körper eindringen und dort Infektionen und Krankheiten auslösen. Der Betroffene ist durch die Wunde die Schmerz verursacht schon genug geplagt und sollte vor weiteren Schädigungen bewahrt werden.

Maßnahmen

Jede Wunde ist wegen der Infektionsgefahr mit keimfreien (sterilen) Verbandsmaterial zu verbinden. Jeder sachgerechte Verband besteht aus zwei Teilen, der sterilen Wundauflage und dem Befestigungsmaterial. Es gibt eine ganze Reihe von Verbänden:

·                     Pflasterverbände

o                                  Wundschnellverband
Bei einer Verletzung mit nur geringer Blutung reicht meist ein Pflaster aus, wie z.B. der
Fingerkuppenverband

o                                  Streifen- bzw. Rahmenverband
Bei großflächigeren Hautverletzungen, z. B. Schürfwunden, ist der
Streifenverband das Mittel der Wahl für den Ersthelfer

·                     Verbandtuch
Im Allgemeinen auch als Brandwundenverband bekannt. Es eignet sich für sehr großflächigen Hautverletzungen, z. B Schürfwunden oder Brandverletzungen. Außerdem wird es für Verletzungen die nur locker zu bedecken sind, wie offene Bauchverletzungen, verwendet. Es ist in unterschiedlichen Größen auf dem Markt.

·                     Dreiecktuch
Das Dreiecktuch ist sehr vielseitig verwendbar. Es ist nicht steril und daher nur als Befestigungsmaterial für eine sterile Wundabdeckung zu verwenden.

·                     Mullbinden
Mullbinden sind ebenfalls nicht steril und daher nur als Befestigungsmaterial zu verwenden.

·                     Verbandpäckchen
Das Verbandpäckchen ist das ideale Verbandmittel, es ist steril und ist die Kombination aus eine sterilen Kompresse mit einer Mullbinde. Verwendet wird es z. B. bei
Druckverband.

·                     Es gibt noch eine ganze Menge von weiteren Spezialverbandsmitteln.

Früher wurden in Erste Hilfe Kurse eine ganze Reihe kunstvoller Verbände gelehrt, darauf wird heute verzichtet. Wichtig ist, daß die Wunde vollflächig von der sterilen Auflage bedeckt wird und nicht bei der ersten kleinen Bewegung oder einem kleinen Lufthauch davonfliegt. Auch hier werden nur wenige, exemplarische Verbände gezeigt.

 

Fingerkuppenverband

Erkennen

Der Fingerkuppenverband wird hier gezeigt, um den grundsätzlichen Umgang mit Pflastern zu erklären und praktische Hilfe mit den recht unangenehmen Verletzungen der Fingerkuppe und des Nagelbettes zu geben.

Maßnahmen

Einen genügend großen Pflasterstreifen abschneiden und diesen wie im Bild gezeigt einschneiden. Bei jedem Pflaster muß darauf geachtet werden, daß die Mullauflage größer ist, als die zu bedeckende Wunde. Die Wundauflage darf nicht mit den Fingern berührt werden. Die Schutzfolie der Klebestreifen abziehen und die Wundauflage auf die Wunde legen. Anschließend das Pflaster, möglichst faltenfrei, aufkleben.

Maßnahmen

 

 
 
Streifen-/Rahmenverband

Erkennen

Wenn die Wundauflage eines Pflasters nicht mehr ausreicht oder die Wunde stärker blutet, ist ein Streifen- oder Rahmenverband angezeigt.

Maßnahmen

Streifenverband

Rahmenverband

Maßnahmen

Maßnahmen

Für einen Streifen- oder Rahmenverband ist folgendes Material bereitzulegen:

·                     Heftpflaster - Es gibt verschiedene Breiten, z.B. 1,25cm, 2,5cm oder 5cm, und unterschiedlichen Materialen, das normale braune Leukoplast oder allergenarme, oft weiß, Kunststoffe. Es ist auf Spulen aufgerollt und einseitig klebend, wenn es auf beiden Seiten klebt, so wurde das Material falsch gelagert (Sonneneinstrahlung) und gehört in den Mülleimer!

·                     Sterile Wundkompressen - In verschiedenen Größen, z.B. 80x80mm, 100x100mm.

·                     evtl. Schere - Um das Heftpflaster abzuschneiden, kann aber auch abgerissen werden, oder um die Kompresse zuzuschneiden.

Die sterile Kompresse muß vorsichtig aus der Verpackung entnommen werden und darf nur an den Ecken angefasst werden. Kompressen die herunterfallen gehören in den Mülleimer! Bei der Befestigung ist darauf zu achten, daß das Heftpflaster genügend weit übersteht, damit es auch halten kann. Der Rahmenverband bietet eine besseren Schutz gegen Fremdkörper, allerdings muß genauer gearbeitet werden und mit einem schmalen Heftpflaster ist das manchmal gar nicht so einfach.

 

 
Druckverband

Erkennen

Wenn eine Wunde stark blutet, oder ein arterielles Gefäß verletzt wurde, ist ein Druckverband anzulegen.

Gefahr

Bei starkem Blutverlust droht ein Schock, der bis zum Tod des Betroffenen führen kann.

Maßnahmen

Erste Maßnahme für den Helfer ist, das betroffene Körperteil hoch zu halten, oft wird dadurch die Blutung schon schwächer. Früher wurde das Abbinden durch den Ersthelfer gelehrt, heute soll dieser nicht abbinden.

Für einen Druckverband sind zwei Verbandpäckchen bereitzulegen.

Mit dem ersten Verbandpäcken wird, wie bei einer normalen Verwendung, die Auflage auf die Wunde gelegt und mit zwei bis drei Bindengängen fixiert. Danach wird das zweite Verbandpäckchen direkt über die Wunde auf die Wundauflage aufgelegt und mit den restlichen Bindengängen umwickelt. Zum Abschluß wird die Binde befestigt und falls möglich die Extremität erhöht gelagert. Blutet der Druckverband durch, so darf er nicht entfernt werden, sondern mit einem zweiten Druckverband über den ersten versucht die Blutung zu stillen.

Maßnahmen

 

Übersicht zum Thema Wunden

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